EINE AUSBILDUNG – VIELE MÖGLICHKEITEN

Ob in der Tourist-Info, im Freizeitpark oder im Hotel. Diese jungen Menschen machen die Ausbildung zur Fachkraft für Tourismus und Freizeit im Ostallgäu. Danach werden sie in vielen touristischen Betrieben gebraucht. Mehr Informationen zur Ausbildung gibt es bei der Berufsschule Ostallgäu.

»Geh auf die Gipfel, denn von oben schaut die Welt ganz anders aus.«

„Für mich war es immer ein Traum, im Tourismus zu arbeiten, und jetzt ist es genau so, wie es mir vorgestellt habe“, erzählt Talina Linz. Ihre Ausbildung ist dual angelegt. Alle vier Monate wechselt sie neben den Berufsschulzeiten zwischen dem Feriendorf Reichenbach und der Tourist-Information Nesselwang hin und her. In beiden Betrieben gibt sie Gästen Tipps, was sie Tolles in der Region unternehmen können. „Auf eine Hütte zu gehen empfehle ich immer gerne. Ich wandere als Einheimische ja selbst auf den Berg und belohne mich dann mit einer gemütlichen Hütteneinkehr.“ In der Berufsschule hat die Auszubildende deshalb einen Flyer zu einer Ostallgäuer Hüttenwanderung entworfen. Neben der Gästeberatung bearbeitet sie in der Tourist-Information auch die vielen Anfragen für Urlaubsprospekte und vermittelt Unterkünfte. Im Feriendorf checkt die Pfrontnerin zudem Urlauber in die Ferienhäuser ein und aus, schreibt Angebote und betreut die Social-Media-Kanäle.
TALINA LINZ, SONNENHÄUSER VERWALTUNGS-GMBH NESSELWANG

»Gib nicht auf und mache weiter. Lebe einfach deinen Traum!«

Ihr Weg ins Biohotel Eggensberger führte die Ostallgäuerinnen über eine Stellenanzeige im Internet. „Das hörte sich sehr abwechslungsreich an“, meinen die beiden, und ihre Ausbildung ist es auch. Gästeempfang und Buchhaltung sind ihre Hauptaufgaben. Zudem durchlaufen sie den Servicebereich und das Housekeeping, um auch mal aushelfen zu können. Hanna und Marita gefällt es, in einem familiären Betrieb zu arbeiten und die Gäste, im Gegensatz zu einer Beratung in der Tourist-Information, länger zu begleiten. „Wir haben viele Stammgäste und können so viel besser auf ihre Wünsche eingehen, damit sie sich rundum wohlfühlen.“ Auch die sehr nachhaltige Ausrichtung des Betriebs finden die beiden klasse. „Das ist ein wichtiges Thema. Von Energie bis zu den Möbeln ist das Hotel komplett darauf eingestellt. Aber nur so geht es, damit wir eine Zukunft haben.“ Die steht bei ihnen noch in den Sternen, doch beide liebäugeln mit einem Marketingjob in der Tourismusbranche.
HANNA EGNER UND MARITA ZECH, BIOHOTEL EGGENSBERGER HOPFEN AM SEE

»Immer mal wieder etwas außerhalb der Routine machen, damit du den Kopf freibekommst.«

Meer und Palmen? Diese Aparthotel-Anlage auf Ibiza ist derzeit Estela Jentsch Steimers Arbeitsplatz. Eine Vorgabe der Industrie- und Handelskammer. Echt jetzt? Da es an ihrem Ausbildungsplatz im elterlichen Betrieb keine Rezeption gibt, verlangte die IHK eine dreimonatige Ausbildung im Ausland am Gästeempfang. In Schwangau Horn vermieten ihre Eltern u. a. luxuriöse Ferienapartments und werfen Estela überall hinein, damit sie in jedem Bereich Erfahrungen sammeln kann. Reservierungen bearbeiten, Wochenpläne erstellen, den Kontakt zu Gästen pflegen. „Ich finde das Gesamtpaket gut. Ich bin nicht ganztags im Büro, sondern kümmere mich von der Wäsche bis zum Kontrollieren der Wohnungen um alles.“ Später möchte sie den Familienbetrieb mit ihrem Bruder weiterführen. Allerdings könnte nach ihrer Ausbildung noch eine professionelle Segelkarriere anstehen. Dieses Jahr hat sie an der Princess Sofia Trophy auf Mallorca und damit an ihrem zweiten Segel-Weltcup teilgenommen.
ESTELA JENTSCH STEIMER, SCHWANGAU HOMES – LUXURYAPARTMENTS

»Lass dich überraschen, was das Leben alles bringt.«

Sara Lo Sasso ist extra für die Ausbildung von Turin nach Füssen gekommen. Zuvor hatte sie in dem Unternehmen ein Praktikum absolviert und fand das „richtig cool“. Jetzt freut sie sich, ihr Deutsch zu verbessern und Gästen aus aller Welt Tipps fürs Wandern, Radfahren und zur Stadterkundung zu geben. „Die Beratung macht mir besonders viel Spaß, weil ich sehr offen und kontaktfreudig bin. Außerdem mag ich es, wenn ich jemandem weiterhelfen kann.“ Produktentwicklung, Marketing, Buchhaltung, Service und Social Media – während ihrer Ausbildung wandert Sara Lo Sasso von einer Abteilung zur nächsten und bekommt so eine Idee, wo sie später einmal ihren Schwerpunkt setzen möchte. Vielleicht wird sie an der Fachhochschule Kempten auch Tourismus-Management studieren. „Aber das kann sich noch ändern. Es ist doch das Schöne am Leben, dass man nicht alles bis ins Detail planen kann. Ich lasse mich einfach überraschen, was es mir bringen wird.“
SARA LO SASSO, FÜSSEN TOURISMUS UND MARKETING

»Leben und leben lassen. Solange es dich nicht beein- flusst, können andere tun und lassen, was sie wollen.«

Eigentlich war die Lehrstelle auf dem Via Claudia Camping schon vergeben, als Damian Taebling dort direkt anfragte. Doch er durfte zur Probe arbeiten, und die Chefin schuf kurzerhand einen zweiten Platz. „Campen ist eine eigene Welt, und die meisten Gäste sind super nett“, meint der Urspringer. Neben dem Ein- und Auschecken der Urlauber und dem Beantworten von Buchungsanfragen bringt er auch mal Stromadapter oder neue Gasflaschen zu den Stellplätzen. „Ich gebe den Gästen auch gerne Tipps, was sie alles hier unternehmen können. Erst in der Ausbildung habe ich realisiert, wie viel man in der Region machen kann.“ So hat er sich vor Kurzem das erste Mal Schloss Neuschwanstein angesehen, um die Gäste besser beraten zu können. Eine Idee, wie es nach der Ausbildung weitergehen könnte, hat er in der Berufsschule bekommen. Dort durfte er einen eigenen Flyer für den Betrieb entwerfen. Jetzt überlegt er, die Berufsoberschule zu absolvieren und später Mediendesign zu studieren.
DAMIAN TAEBLING, VIA CLAUDIA CAMPING LECHBRUCK