{{postCount}} DEN AUTOSTRESS EINFACH AUF DER STRECKE LASSEN
Wer die Region mit dem ÖPNV und E-Bike erkundet, gewinnt neue Eindrücke von Landschaft und Leuten. Ein Selbstversuch von Sebastian Gries

Den Autostress einfach auf der Strecke lassen

Ich mag es gerne unkompliziert und effizient. Viel zu oft nehmen meine Frau Sandra und ich deshalb auch in der Freizeit das Auto. Das wollen wir gerne ändern. Warum ich Ihnen das erzähle? Als Geschäftsführer des Tourismusverbands Ostallgäu möchte ich eine ehrliche Bestandsaufnahme machen, wenn wir von Mobilitätskonzepten reden und davon, vom Tourismus stark frequentierte Orte verkehrstechnisch zu entlasten. Eins vorweg: Ohne gute Planung geht nichts, aber mit eine ganze Menge.

Tausend Ideen haben unsere Gehirne geflutet: An den Elbsee könnten wir fahren … das Kunsthaus in Kaufbeuren wäre klasse … wie wär‘s, mit der Bergbahn auf den Gipfel zu fliegen? Schnell haben wir gemerkt: Wir müssen unsere Ausflugsziele von der Mobilität her denken. Das heißt: Wo komme ich leicht mit dem ÖPNV hin und was kann ich dort unternehmen?

Unser Abenteuer beginnt nass.

Es regnet in Strömen. So stehen wir in Rottenbuch und warten auf den Bus. Unser Ziel: Hopferau. Dort wollen wir E-Bikes ausleihen, um ein Stück auf der Emmentaler Radrunde zu fahren. Die Scheibenwischer gleiten gleichmäßig über die große Busscheibe. Wir können einfach schauen. Es fühlt sich gut an, Zeit zu haben. Nach eineinviertel Stunden sind wir da. Mit dem Auto wären es 40 Minuten gewesen. Das geht, finde ich.

Martina vom Fahrradverleih Hopferau hat unsere E-Bikes schon vorbereitet. Jetzt fehlt nur noch ein Lichtblick. Wir steuern den Dorfladen gegenüber an. Einen Cappuccino und eine Waffel, bitte! Eineinhalb Stunden und einige schöne Begegnungen später schwingen wir uns auf die Räder. Der Regen lässt nach. Bei Seeg lockt das Programm der Emmentaler Radrunde: Käse und Aussichten. Wir halten „Beim Häbrar“, einem Demeterhof vor Alpenpanorama und mit sensationellem Bergkäse. Im Ort besuchen wir die Schauimkerei und sehen uns die Rokokokirche St. Ulrich an. Ein Kunstschatz! Von dort radeln wir hinunter zum Schwaltenweiher. Dieses Mal werden wir freiwillig nass und schwimmen bei schönstem Sonnenschein eine Runde.

Weite Wiesen, schattige Wälder, gemütliche Dörfer. Tritt für Tritt vergessen wir die Zeit – und dass wir den letzten Zug von Hopferau nach Füssen erwischen müssen. Uff, geschafft! In Füssen steigen wir wieder in den Bus und kommen abends entspannt in unserem Wohnort an.

Unser Fazit: Wer sein Programm entlang der Buslinien plant und sich mit dem Gepäck einschränken kann, hat‘s wirklich leicht. Die Ausflugsfreude beginnt schon bei der Planung und nicht erst, wenn man sich durch Staus gequält und einen Parkplatz gefunden hat. Daumen hoch, wir tun‘s wieder!

Mobilitätsprojekte im Ostallgäu
Bus

Ringbus Ammergebirge

Ein neuer Planungs- und ÖPNV-Service, mit dem das Wanderangebot hier noch vielfältiger und trotzdem nachhaltiger wird. Mit der Busanbindung zwischen Reutte und Linderhof können Wanderer quer durchs Ammergebirge fahren. Dazu gibt‘s Tourentipps und Infos zu weiteren saisonalen Bus- und Bahnverbindungen.

bahn bus

Spätbus

In Füssen, Schwangau, Hopferau und Pfronten verkehrt in den Monaten Juli und August ein Spätbus. Mit dem Deutschlandticket ist das Angebot sogar inklusive.

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Allgäumobil

Zwar nur mit Gästekarte oder der Königscard nutzbar, dafür ein tolles Angebot für alle, die an Urlauber vermieten. Ganztägig können diese damit beliebig oft innerhalb der Region in Bussen und Zügen fahren. 500 Kilometer umfasst das Liniennetz.

bahn bus

Verbundstudie

Einheitliche Tarife, abgestimmte Fahrpläne, den ÖPNV transparenter machen – das ist das Ziel eines gemeinsamen Verkehrsverbunds mit Bus und Bahn, der ab 2025 im Allgäu starten soll.

Ringbus Ammergebirge

Ringbus Ammergebirge

1300 km ausgeschilderte Radwege, 8 Radfernwege und die RadReiseRegion Schlosspark im Allgäu mit der Schlossparkradrunde sowie 13 Regionalrouten, die zu den schönsten Plätzen und Geschichten der Region führen – da werden selbst die strammsten Waden müde.

Mehr Informationen zu Mobilität im Ostallgäu erhalten Sie hier.

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